Allucilla Alliculla

Allucilla hat ihren Namen von ihrem italienischen Vater bekommen, dem sie ihr Leben verdankt. Er war es, der seine kleine Tochter nach einer Woche aus einem unterirdischen Gefängnis in der Nähe von Poppi befreit hat, nachdem sie irrtümlich beerdigt worden war. Keine Angst … Allucillas schaurige Geschichte war kein Bosheitsakt, sondern entstand aus der Tatsache heraus, dass jede Palindroma tot zur Welt kommt und danach irgendwann die Augen aufschlägt, sobald das Herz mit Verzögerung zu schlagen begonnen hat. Weder ist eine Palindroma eine Vampirin, noch ist sie ein Gruselmonster, sondern ein magie-begabtes Wesen, dem ein besonderes Schicksal widerfahren ist. Trotz allem läuft sogar manchen Mitgliedern des Östlichen Drunementons (zum Beispiel den Vampirkundigen in Siebenwürgen) ein eiskalter Schauer über den Rücken, wenn sie über die Entdeckung von Allucillas verborgener Fähigkeit sprechen. Bei manchen Palindros bemerkt man, mit viel Glück, bereits kurz nach der Geburt, dass es sich um keinen „richtigen“ Tod handelt, … und bei anderen (wie beispielsweise Allucilla) erst nach mehreren Tagen. Allucillas großes Glück bestand darin, dass ihr Vater seit dem Begräbnis seiner kleinen Tochter einen wertvollen Ring vermisste. Heimlich ging er zum Grab, um nach dem Schmuck seiner Vorfahren zu suchen, da er sich ziemlich sicher war, dass keine andere Stelle in Betracht kam. Tatsächlich hatte er mit einer handvoll Erde, unabsichtlich auch seinen kostbaren Ring zum Abschied ins Grab geworfen. Als er beim heimlichen Öffnen des Grabes das Wimmern des Mädchens hörte, traf ihn fast der Schlag. Allucilla Alliculla erfreut sich heute bester Gesundheit und ist mit denselben magischen Fähigkeiten wie Yelley ausgestattet. Fast jeder auf sie abgeladene Zauber verkehrt sich ins Gegenteil und wird auf den Anzauberer zurückgeschleudert. Im Nationalpark „Foreste Casentinesi“, von unzähligen Steineichen umgeben, lebt Allucilla allein mit ihrer Schnee-Eule „Aeta Catea“, wenn sie nicht gerade in der Nähe von Poppi, in der Toskana, in ihrem einstigen Elternhaus residiert.  Die Allicullas waren eine sehr alte, italienische und überaus musikalische Familie von Magiern. Auch Allucilla liebt Musik. Sie spielt Zupfklavier (ein altes Gravicembalo, von dem manche behaupten, sie hätte es kostengünstig herbeigezaubert), ist eine begnadete Sängerin, hört gerne Opern und Operetten, und besucht manchmal, gemeinsam mit ihrer besten Feundin, Alba McGee, die Oper in Florenz. Allucilla hat angeblich einen italienischen Freund, der Chianinas (Rinder) züchtet und piano (leise) Pianino spielt. Außerdem geht ein Gerücht um, ihre Brillengläser wären aus echten Diamanten gefertigt. So kann es im Sommer, bei hellem Sonnenschein, schon mal vorkommen, dass man sich die Haut verbrennt, wenn man zu nahe an Allucilla herantritt. Im Grunde ist die italienische Palindroma eine sehr umgängliche Magierin. Man sollte ihr dennoch nicht zu viele Fragen stellen, denn sie hasst Neugier und verbindet sie, sehr feinfühlig, mit Unhöflichkeit. Darum liebt sie die kleine Schottin, Kanika Beebody, so sehr, weil Kanika sehr höflich, zurückhaltend, naturliebend und eine gute Menschenkennerin ist!