Lochmaddy – „Pub zur guten Hoffnung“

Hier trifft sich die Gilde der Piraten, um ihre gelungenen Beutezüge zu feiern oder ihre Wut über misslungene Überfälle – samt Enttäuschung über den Untergang eines eigenen Schiffes – in Whisky, Rum und Wein zu ertränken! Waffen werden hier gegen Gold, Silber und Edelsteine getauscht, und sehr wichtige Informationen für gutes Geld an „Interessierte“ weitergegeben! Lochmaddy ist kein Ort, an dem man nur frommen Seefahrern begegnet… vor allem nicht im Revier der „Brüder der Küste“ – im „Pub zur guten Hoffnung“!

Das »Loch der Wölfe« (Lochmaddy) liegt auf einer, von vielen Vögeln bevölkerten Insel in den Äußeren Hebriden in Schottland. Es befindet sich am Ende eines Meeresarmes und ist wegen der felsigen Küste auf dieser Inselseite die einzige namhafte Siedlung an der Ostküste der Insel North Uist. Zu früheren Zeiten gab es dort laufend Beschwerden über Piraterie, denn dieser Teil der Küste von Uist war stets ein Treffpunkt für Piraten. Die Höhlen und Buchten rund um das Dorf waren hervorragende Verstecke, von denen aus die Piraten Schiffe überfielen, die mit wertvollen Gütern für die Clanführer beladen waren. Schmuggel wurde hier schon immer betrieben. Auch war das Loch der Wölfe früher ein wichtiger Fischerhafen. Aber da es mittlerweile zu wenige Heringe gibt, ist es damit ziemlich vorbei. Nun ist es ein Fährhafen. Fähren fahren von dem Dorf nach Uig und von Otternish nach Leverburgh. Tom Collins muss daher sehr vorsichtig sein beim Anlegen seines Schiffes und seinen nachfolgenden zwielichtigen Geschäften.

Das „Pub der guten Hoffnung hat seinen Namen zu Recht“, denn es ist insgeheim auch ein Versteck für Piraten, die es nicht mehr rechtzeitig auf ihr Schiff schaffen, wenn bei der Landung eines ihrer Boote das Alarmsignal zu spät ertönt! Die Signalpfeife, die sie vor dem Erscheinen der Küstenwache warnen soll, ist weithin hörbar, und all jene, die nicht schnell genug verschwinden, bevor die Hüter des Gesetzes am Strand eintreffen, suchen Zuflucht bei Jeremy Gunnhill, dem Betreiber der Spelunke. Keiner kann es mit Sicherheit sagen, aber jeder, der hier verkehrt, hat den starken Verdacht, dass Jeremy in Wahrheit nicht »Jeremy Gunnhill«, sondern ganz anders heißt. Er hat in seinem Keller einen direkten Anschluss an das weit verzweigte Tunnelsystem, das in alter Zeit angelegt wurde, um Geschäfte unabhängig von Sturm und Regen im Verborgenen abzuwickeln. Dieselben Einrichtungen gibt es auch drüben in Irland, nur bevorzugt lichtscheues Gesindel dort natürliche Hohlräume im Berg – Höhlen, die in der Sprache der hiesigen Schmuggler und Waffenhändler als »Rattenlöcher« bezeichnet werden.